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Blümchen-Kaffee

Blümchen-Kaffee!

Ja, klar;-) Wer kennt den nicht?

 

Kaum jemand weiß, was sich hinter dieser Bezeichnung verbirgt und wie gesund dieser "Kaffee" sein kann. Deshalb hab ich einen Selbstversuch gewagt!

 

 

Natürlich wurde der Begriff Blümchen-Kaffee ursprünglich abwertend für einen zu dünn aufgebrühten Kaffee verwendet, durch den man das Blümchen-Muster am Boden der Kaffeetasse erkennen konnte. 

Unter Blümchen-Kaffee versteht man aber auch gemahlenen Kaffee-Ersatz, der aus den Wurzeln von blühenden Pflanzen hergestellt wird. Am Bekanntesten wird hier die blau blühende Zicchorie (Wegwarte) sein. Das Ergebnis ist genauso dünn wie ein sparsam aufgebrühter echter Kaffee.

Meinen Blümchen-Kaffee habe ich jedoch aus den Wurzeln des allseits bekannten Löwenzahns, auch Butterblume oder Pusteblume genannt, gebraut.

 

Die Wurzeln des Löwenzahns sind im Herbst (September bis November) am Gehaltvollsten. Die Löwenzahnwurzel ist ein uraltes Heilmittel aus der Volksheilkunde. Glücklicherweise ist der Löwenzahn sehr hartnäckig und lässt sich nur schwer aus dem Garten vertreiben.

Seine Wurzeln enthalten zwei sehr wertvolle Inhaltsstoffe: Inulin und Taraxacin.

Inulin findet sich besonders im Herbst in der Wurzel (40 %), der Taraxacin-Gehalt ist dann im Frühjahr vor der Blüte sehr hoch.

 

Inulin ist besonders für Diabetiker wertvoll, da es den Blutzuckerspiegel senkt. Zudem aktiviert es die Verdauung und kann gegen Verstopfung eingesetzt werden.

Der Bitterstoff Taraxacin ist vor allem im Frühjahr in der Wurzel, aber auch im milchigen Saft der Stängel zu finden. Er hilft bei Blähungen, Verstopfungen, Appetitlosigkeit, Völlgefühl oder Sodbrennen und regt Leber und Gallentätigkeit an. Somit ist der Löwenzahn eine ideale Pflanze zur Entgiftung des menschlichen Organismus. Es gibt auf dem Markt jede Menge Produkte aus Löwenzahnwurzelextrakt zur Entgiftung zu kaufen.

 

In verschiedenen medizinischen Studien (Zell- und Tierstudien) konnten unglaubliche Eigenschaften des Löwenzahnwurzelextraktes nachgewiesen werden. Unter anderem drosselt er das Wachstum verschiedener Bakterienstämme, senkt den Cholestinspiegel (auch aus den Blättern), wirkt antioxidativ, wirkt gegen die unterschiedlichsten Krebszellen, wobei gesunde Zellen nicht beeiträchtigt werden. 

 

Die Löwenzahnwurzel kann in der Küche auf unterschiedliche Arten eingesetzt werden: frisch als Salatbeigabe, roh in Smoothies, angedünstet als Wurzelgemüse. Der Geschmack variiert dabei von süsslich-bitter bis leicht nussig. Sie kann durch Trocknen, Einfrieren oder Einlegen haltbar gemacht werden. Die jungen Blätter sind im Frühjahr noch nicht so bitter und eignen sich wunderbar als Wildkräutersalat, genauso wie übrigens die knall-gelben Blüten!

 

Zurück zu meinem Blümchen-Kaffee!

 

Die geernteten Wurzeln werden gewaschen, abgetrocknet und in kleine Stücke geschnitten. Danach werden sie an der Luft (möglichst über der Heizung) 48 Std. getrocknet. Dann sind die Wurzelstückchen bereit zum Rösten in der Pfanne!

 

 

 

 

Je nachdem wie stark die Wurzeln geröstet werden, desto dunkler wird anschließend der Kaffee.

Nach dem Rösten die Wurzelstücke abkühlen lassen und anschließend fein mahlen.

 

Nun ist der Kaffeesatz bereit zum Aufbrühen!

Viel Spaß bei der Zubereitung und beim Genießen dieses besonders gesunden Geschmackserlebnisses!

 

Und immer dran denken: Wildpflanzen aus der Natur dürfen nur in kleinen Mengen für den Eigenverzehr (was in eine Hand passt) geerntet werden! Löwenzahn wenn möglich nur aus dem eigenen Garten verwenden und immer einen Teil zurücklassen.